BBSR – Chancen und Risiken des ortsunabhängigen Arbeitens für Städte

Das Homeoffice verändert nicht nur die Arbeitswelt, sondern auch die Strukturen in den Kommunen: Verkehr, Wohnnutzung, Einkaufsverhalten – kaum ein Bereich bleibt unberührt, wenn weniger Menschen zur Arbeit pendeln müssen.

Die mit dem Homeoffice einhergehenden Veränderungen der Arbeitswelt bergen für die Städte Risiken, bieten aber auch vielerlei Chancen. Dies ist von vielen Faktoren abhängig, wie beispielsweise der Branchenstruktur, dem Wohnungsmarkt, den Pendlerbewegungen oder der Attraktivität der Städte. Diese Zusammenhänge wurden im Projektverlauf analysiert. 

Einige Thesen konnten dabei bestätigt werden, zum Beispiel Konsumverlagerungen ins Wohnumfeld, die sich geographisch in einer Verschiebung vom Stadtzentrum zur Peripherie zeigen und dass in Folge des ortsunabhängigen Arbeitens die Nachfrage an Büroimmobilien sinken wird. Um die mittel- bis langfristigen Auswirkungen des Homeoffice auf Städte abzuschätzen, wurden Szenarien zur Homeoffice-Entwicklung gebildet. 

Mit einer Zunahme der Homeofficequote könnten sich zum Beispiel die verkehrlichen Herausforderungen der Städte deutlich reduzieren. Die residentiellen Auswirkungen zeigen sich dabei weniger deutlich. Abschließend wurden Maßnahmen abgeleitet, wie Städte den Herausforderungen, die sich aus einer Zu- oder Abnahme der Homeofficequote ergeben, begegnen können.

Dort wo raumstrukturelle Veränderungen zu beobachten sind – insbesondere im Bereich städtischer Strukturen, Wohnen und Verkehr – kann zum Beispiel eine Flächenumnutzung positiv auf Stadtklima, Wirtschaftsentwicklung und Lebensqualität wirken. Der Umgang relevanter Akteure, zum Beispiel von Unternehmen, mit dem Thema Homeoffice verändert sich jedoch stetig. Mittel- und langfristige Folgen verstärkter Homeoffice-Tätigkeit können daher bisher kaum abgeschätzt werden.

Zur Studie »Chancen und Risiken des ortsunabhängigen Arbeitens für Städte. Maßnahmen und Empfehlungen«

Text: BBSR